Sonnentempel  →  Frioul-Inseln



Der Sonnentempel

Auf dem Titelbild der Zeitschrift „die neue zeit” - Heft 5/1929 sehen wir eine Gruppe nackter Menschen, welche an einem Tempel
für die Kamera posieren.
Was zunächst wie eine Fotomontage aussieht, ist bei genauerem hinsehen tatsächlich echt - nur steht diese Tempel-Ruine nicht,
wie man weiterhin vermuten mag, in Griechenland, sondern in Frankreich. Genauer, auf der Insel Ratonneau, im Norden der
Frioul-Inseln. Diese Inselgruppe (französisch: Archipel du Frioul) liegt gut vier Kilometer westlich der französischen Hafenstadt
Marseille im Mittelmeer.

Hier befindet aich das Caroline-Krankenhaus, eine imposante Anlage, welche 2017 renoviert wurde. Auch, wenn es wesentlich
älter aussieht, es wurde erst in den 1820er Jahren erbaut und sollte vor allem während der Epidemien (Gelbfieber) ein Ort der
Quarantäne sein.
Aufgrund ihrer Lage, war die Insel-Gruppe auch eine lange Zeit militärisches Sperrgebiet. Schon die südlichere Insel Pomègues
war gesperrt, sie diente damals als Gefängnis-Insel.


Aber was haben nun die Nackten dort zu suchen ?
Die „Marseiller Lichtfreunde” hatten für sich diesen abgeschiedenen Ort „entdeckt” und mit dem Einverständnis der Bewohner letztendlich auch „erobert”. Was an diesem Ort besonders auffällt, ist ein in der Mitte des großen Platzes befindlicher Bau, der stark an einen alten griechischen Tempel erinnert. Ringsherum um diesen „Tempel” befinden sich zweistöckige Gebäude in alten Stil, welche bereits im Jahr 1929 schon einen recht starken Verfall zeigten.
Von Seiten der Bewohner des Dorfes erhoffte man sich durch die Nackten einen Anstieg von Besuchern, welche dann auch ein wenig mehr Wohlstand mitbrächten. Leider blieb der gewünschte Besucheransturm aus, die Anreise war einfach zu umständlich und das Bad im Meer, bedingt durch die scharfkantigen Felsformationen, letztendlich auch zu gefährlich.

Der Tempel wird belagert

Blick vom Tempel

Pause


Die Anlage - 2019

Der „Tempel” - 2019
Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten hat
man das kleine runde Loch im Giebel
an der Stirnseite des „Tempels” geschlossen.




Sodbrunnen

Sodbrunnen

Sodbrunnen

Sodbrunnen

Sodbrunnen

Sodbrunnen
Wie kam es zu diesen Aufnahmen ?
Die Naturisten aus der Schweiz („die neue zeit”) waren auf Einladung der Marseiller Lichtfreunde zu einem Badeurlaub auf die Insel Ratonneau eingeladen worden.

Blick auf das Château d'IF

Nicht gerade sehr bequem
Bei dem rechten Bild kann man durchaus
erkennen, wie gefährlich hier ein Bad im
Meer sein kann.

Scharfkantige Felsen
Die hier gezeigten historischen Bilder sind zusammengesucht aus den FKK-Zeitschriften „die neue zeit” (9), „Figaro”, „Lachendes Leben” und „Licht-Land

Bilder:
• M. Benninger (21)
• Ed. Fankhauser (3)
• Google Maps (1)
• Fondation Patrimoine (2)
Quellen:
• „die neue zeit” - 5/1929
• Wikipedia
Aktualisierungen:
14.12.2019 → Seite erweitert
16.11.2019 → Seite erstellt

  ← Auch in der französichen Tageszeitung „Le Figaro” wurde
über diesen Ausflug berichtet.